Das Geheimnis der grünen Steine

Türkis - die Farbe Flores

Es ist DIE Farbe der Insel Flores, denn an den spektakulärsten Orten der Insel trifft man auf sie.

Schon im Anflug auf die Insel Flores erblickt man das Türkis, es umrundet die unzähligen kleinen Inseln vor der Küste und ragt bis an die Strände von Flores.
So wie auf dem nebenstehenden Bild >>
Es entstand bei Landeanflug auf den Flughafen der Küstenstadt Ende, nur wenige km östlich vom Green Stone Beach.

Während sich die Nordküste und Südküste vornehmlich darin unterscheiden, mit welcher Intensität die Wellen auf den Strand treffen, findet man die Farbe rund um die gesamte Insel.
Je nach Sonneneinstrahlung wandelt sie sich von Grau, über Blau und Grün, bis in ein beeindruckendes Türkis. Die schönste Zeit für einen Besuch sind die Wochen nach der Regenzeit. Die Monate Mai und Juni bieten die schönste Farbenpracht, da die Vegetation bis an die Strände heran in saftigem Grün stehen.

Die Farbe Türkis findet man auch am Vulkan Kelimutu. Der Vulkan mit seinen 3 Kraterseen hat eine Konstante, die Frabe Türkis. Sie ist in einem der Kraterseen bisher immer geblieben, während sich die Farben der anderen beiden Kraterseen verändern - ein Zeichen für vulkanische Aktivität.

2004
2010
2012

und...

Wenige Kilometer westlich der Stadt Ende, an der Südküste der Insel Flores, spülten die Wellen des Ozeans plötzlich türkisfarbige Steine aus dem Strand hervor. Leider gibt es hier heute nicht mehr viele dieser einzigartigen Steine. Sie wurden verkauft, in die ganze Welt.

Wie diese Steine enstanden sind, oder woher sie ihre besondere Farbe haben, hat bisher scheinbar niemanden interessiert.

Wissenschaftler der Leibniz Universität Hannover untersuchten die Steine in Kooperation mit TRAVELMEDICUS tv.

Eine der gängigsten Methoden der Gesteinsuntersuchungen ist die Mikroskopie von Dünnschliffen.
Dazu wird das Gestein in der Regel in dünne Scheiben geschnitten. Diese dünne Gesteinsscheibe wird dann auf ein Glasplättchen geklebt und anschließend bis auf eine Dicke von ca. 30µm herunter geschliffen.
Bei dieser Stärke werden selbst die Minerale durchsichtig, die normalerweise undurchsichtig sind. Zur Identifizierung der Minerale wird dann ein Polarisationsmikroskop verwendet, bei dem der Gesteinsdünnschliff zwischen zwei gekreuzten Polarisationsfiltern liegt. So entstehen Interferenzfarben, die bei der Bestimmung der Minerale helfen.

Das Ergebnis

Die Steine entstanden durch Sedimentation (Ablagerung) am Grund eines flachen Gewässers. Dies erkennt man anhand der Überreste kleinster Lebewesen (die sog. Foraminiferen) im Gestein. Die Farbe kam durch eine chemische Reaktion im Wasser zustande, bei dem die abgelagerten Minerale teilweise in das grüne Mineral Glaukonit umgewandelt wurden. Es bedarf nur wenig Galukonit, um bereits eine solch beeindruckende Farbintensität zu erhalten.


Wir danken unseren lieben Freunden Valentino Luis und Leonardus Nyoman für die Bereitstellung ihrer Fotos.

(25.04.2013 - tho)

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