Ist ein Arzt an Bord?

Diese Frage kenne ich seit über 30 Jahren.

Auf meinen ersten Langstreckenflügen (Venezuela, Indonesien) war ich bei der Lautsprecherdurchsage „Ist ein Arzt an Bord?“ selbst immer ein wenig aufgeregt. Es kam selten vor und meist waren es „Kleinigkeiten“ wie Sturzverletzungen, kurzzeitiges Unwohlsein, Bauchschmerzen durch Blähungen, Schmerzen durch Harnverhalt und selten waren es auch mal dramatischere Dinge.
Wenn ich so zurückdenke, dann waren subjektiv betrachtet, damals auch mehr Ärzte im Flugzeug unterwegs. Ich erinnere mich an Situationen, wo man (damals haben sich die im Wartebereich befindlichen Passagiere noch miteinander unterhalten) schon vor dem Boarding Mitreisende kennengelernt hat, von denen sich manche als Kollegen outeten, oder man sich nach der Lautsprecherdurchsage an Bord, dann am „mitreisenden Patienten“ traf und kennenlernte.

Heute bin ich (gefühlt) manchmal der einzige Arzt an Bord – oder die mitfliegenden Kollegen reagieren einfach „gelassener“ und warten länger ab.
Ich habe auch einmal „etwas länger gewartet“ und als ich dann eine „etwas angespannt vorbeilaufende“ Dame vom Kabinenpersonal ansprach und fragte, ob sich denn schon ein ärztlicher Kollege gemeldet habe, sah ich in ihren Augen etwas, was mir sofort ein sehr schlechtes Gewissen machte und ich fühlte mich nachfolgend "am Ohrläppchen zum erkrankten Passagier gezerrt".
Es war keine schöne Situation die ich antraf, aber es ging alles gut und wir mussten auch nicht zur Zwischenlandung gehen. Und damit ich nicht mit einem blutverschmierten Hemd nach der Landung durch den Flughafen laufen musste, gab mir der Purser sein privat mitgeführtes Ersatz-T-Shirt.

Im Februar 2020 war ich wieder einmal auf dem Weg von Hannover via Amsterdam nach Bangkok. Aufgrund eines heftigen Sturmtiefs, welches von England herüberkam, fielen viele Flüge aus und so war die Maschine von Amsterdam nach Bangkok fast leer. Da ich für mein Ego immer Eco fliege, war dies ein sehr willkommener Sturm, da hierdurch jeder Pax in der Eco über eine eigene Sitzreihe mit den Sitzen A bis K verfügte. Aufgrund der wenigen Passagiere war natürlich auch die Wahrscheinlichkeit eines Medicals deutlich geringer. Dann kam Corona und damit waren die Flieger auf der Langstrecke stets sehr unausgelastet. Platzbedingt und in Bezug auf die Wahrscheinlichkeit eines medizinischen Hilfeersuchens, waren das für mich sehr angenehme Zeiten.

Dann aber änderte sich das, erst mit den Gesundheitsscreenings und dem Fiebermessen (als erfahrener Reisender nimmt man dann halt 30 Min. vorher ein simples Medikament ein und ist garantiert fieberfrei). Mit der Tragepflicht von Masken fragte ich mich dann, ob die Verantwortlichen die Studien zu Krankheitsübertragungen im Flugzeug plötzlich nicht mehr kennen würden. Es hätte völlig ausgereicht, wenn man Menschen die Angst haben, eine Maske angeboten hätte.
Ich habe aber auch Kabinenpersonal angetroffen, die insbesondere in den fast leeren Langstreckenflügen, vernünftig und fürsorglich mit den Regularien umgegangen sind.

Problematisch wurde es dann aber für mich, als man entgegen jeglicher Vernunft und gegen bestehende Regularien verstoßend, die mRNA-C-Impfungen Piloten verabreicht hat.
Ein experimenteller Wirkstoff führt normalerweise bei Verabreichung bei einem Piloten zum sofortigen Erlöschen der Fluglizenz. Da ich selbst eine Fluglizenz besitze, war ich entsetzt, als Airlines diese Impfungen verpflichtend machten.
Ab jetzt hatte keine ruhigen Flüge mehr, denn mit dieser C-Impfung stieg die Wahrscheinlichkeit eines Medicals im Cockpit und beim Kabinenpersonal ins Unermessliche.

In der Ausgabe 2022/02 der deutschen ZLW Zeitschrift für Luft- und Weltraumrecht vom 02.06.2022, wurde dann auch das Thema erstmalig aufgegriffen und der Aufsatz mit dem Titel "Zur Impfpflicht für Piloten im Spannungsverhältnis zwischen Flugsicherheit und operationellen Bedürfnissen der Fluggesellschaften" publiziert.
Die Vorbringung darin war deutlich, denn demnach war es gar fraglich, ob Piloten nicht ihre Fluglizenz gefährden, wenn sie die Corona-Impfung verabreicht bekommen haben.
"Tauglichkeit eines Piloten (...)
Deren Bestehen kann nur bei einer Nicht-Impfung als sicher angenommen werden. (…)
Wenn die Hersteller BioNTech und Moderna in Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittelagentur und dem Paul-Ehrlich-Institut die Auffassung vertreten, dass der Nutzen einer Impfung die Risiken überwiegt, dann ist in dieser Einschätzung die Feststellung enthalten, dass es nach wie vor (unerforschte) Risiken gibt. Einen geimpften Piloten in dieser Situation ohne weiteres als flugtauglich anzusehen, wäre deshalb ein nicht akzeptables Level der Flugsicherheit (…)
Dies muss jedenfalls solange gelten, wie die völlige Neutralität der Impfstoffe hinsichtlich der Flugtauglichkeit nicht positiv belegt ist.“

Aber anstatt mal eine Stellungnahme hierauf seitens einer Airline vernehmen zu können, steigerten sich meine Bedenken nur kurze Zeit später.

Piloten obliegen nun mal besonderen Anforderungen an die psychische und physische Gesundheit, was durch regelmäßige Facharztuntersuchungen überprüft wird. Nun aber hatte die amerikanische Fachbehörde Federal Aviation Administration FAA plötzlich die Werte für die Untersuchungen des Herzens geändert.
In der Version des FAA-Leitfadens für flugmedizinische Sachverständige vom Oktober 2022 hat die FAA die EKG-Parameter über den normalen Bereich hinaus erweitert.
Sie haben den für flugtauglich zulässigen Bereich damit nicht nur ein wenig ausgeweitet. Bisher galt ein akzeptabler Wert von bis zu 200ms und jetzt wurde der „tolerierbare Bereich“ gesplittet auf „weniger als 300ms“ und „300ms und mehr“.
Es war somit davon auszugehen, dass bei den regelmäßigen medizinischen Untersuchungen entsprechende negative Veränderungen an Herzen vieler Piloten aufgefallen sind, welche ja nahezu alle mit den „Corona-Impfstoffen“ behandelt wurden seit Ende 2020.

Eine erste allgemeine Anfrage Anfang 2023 beim Bundesministerium für Digitales und Verkehr gab einen kurzen Überblick, der mich sehr nachdenklich machte.
Laut der Antwort aus dem Bundesministerium, wurden im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt 58.075 medizinische Flugtauglichkeitsuntersuchungen durchgeführt, von denen in 382 Fällen eine Fluguntauglichkeit festgestellt wurde.
Im Jahr 2022 wurden 53.729 medizinische Flugtauglichkeitsuntersuchungen durchgeführt, bei denen in 405 Fällen eine Fluguntauglichkeit festgestellt wurde.
Bei einer um etwa 8% rückläufigen Anzahl von Untersuchungen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr 2021, erschreckte mich der gleichzeitige Anstieg von Fluguntauglichkeitsfeststellungen um etwa 6%.

Ist nun real etwas geschehen?

Da ich auf der Langstrecke meines regelmäßigen Fluges Zeit habe, habe ich die Situation der medizinischen Notfälle an Bord von Linienflügen beobachtet und dokumentiert. Für derartige Geschehnisse aus der Zeit 2020 und davor, habe ich lediglich den Aviation Herald als eine einigermaßen verläßliche Quelle finden können.
Das Airlines derartige Fälle nicht publiziert wissen wollen, ist nachvollziehbar, jedoch hätte ich mir eine behördliche Stelle hierfür gewünscht. Leider aber haben von mir hierzu im Jahr 2020 angeschriebene Behörden und Institutionen nicht einmal geantwortet, weshalb ich dann selbst mit einem Monitoring und der Dokumentation Ende 2020 begonnen habe.
Die Bewertung meiner subjektiven Beobachtung überlasse ich nun Ihnen.

Schon das Jahr 2024 war für die Flugsicherheit bereits ein sehr düsteres Jahr.
Insgesamt verloren 2024 bei 11 Flugzeugabstürzen 318 Menschen ihr Leben.
Hinzu kommen 13 mir bekannt gewordene medizinische Notfälle bei Piloten im Linienverkehr, während sie im Cockpit tätig waren. Weitere 2 Piloten verstarben plötzlich und unerwartet im Layover. In 28 Fällen mussten Flugzeuge wegen plötzlich erkrankter Crewmitglieder zur Notlandung gebracht werden und in 403 Fällen kam es durch medizinische Notfälle bei Passagieren zu Flugumleitungen und priorisierten Landungen.
Und das hier nachfolgend sind nur die medizinischen Notfälle, die mir persönlich bekannt geworden sind im Jahr 2024:

August 2023: Lufthansa

Ein Kodolenzbuch kennen wir alle, auch das für einen Arbeitskollegen.
Je größer ein Unternehmen, desto häufiger wird man mit dem Ableben eines Kollegen konfrontiert. Üblicherweise handelt es sich dabei vornehmlich um Kollegen, die während ihrer aktiven Zeit als Arbeitnehmer tätig waren und selten wird man auch an besonders verdiente Mitarbeiter erinnert, welche sich schon im Ruhestand befanden.
Bei großen Airlines handelte es sich bisher bei den „noch aktiven Mitarbeitern, die plötzlich verstarben“, um 1 bis 3 Fälle pro Jahr. Bei der Lufthansa sah das im August 2023 jedoch etwas anders aus. In Frankfurt am Main lagen seinerzeit 5 Kondolenzbücher aus, die Todesfälle von Kollegen im Alter von 56 Jahren und jünger, gewidmet waren.
Auch bei Singapore Airlines zeigten sich seinerzeit derartige Besonderheiten.

03 - 12/2023 Medicals Bordbesatzung

2021 & 2022 Medicals Bordbesatzung

(20.06.2025 - tho - letzte Aktualisierung 26.06.2025)